Daheim von Judith Hermann

Der Lesende begleitet die ich-Erzählerin dabei, wie sie - nun ländlich an der Küste lebend - ihre neue Welt entstehen lässt. Sie hatte sich vor langer Zeit dagegen entschieden einen Zauberer als Assistentin nach Singapur zu begleiten, als sie die persönliche Verstrickung ihres Chefs registrierte. Denn die Aufgabe, ihn zu begleiten, hatte seine Frau zuvor lange wahrgenommen. Nun sollte sie das "Künstlerpaar" zwar begleiten, wobei die Erzählerin für die Öffentlichkeit die Rolle der Partnerin spielen sollte. Der unabwendbare Alterungsprozess seiner Gattin hatte den Zauberer also veranlasst, eine jüngere, "ansehnliche" Begleitung zu finden. Mit dieser Erkenntnis verabschiedete sich die ich-Erzählerin von ihrem Plan ins Unbekannte und löst sich aus dieser Verstrickung. Das war ein Wendepunkt in ihrem Leben, betont sie wiederholt. Nun richtet sie ihr Haus ein, knüpft freundschaftliche und vielleicht auch Liebesbeziehungen. 

"Was brauchen wir und worauf können wir verzichten. Wir sind Trabanten, denke ich, wir kreisen um unsere Sonnen, jeder um seine eigene." (aus: Daheim)