"Kleine Probleme" von Nele Pollatschek (2023)

Im Roman "Kleine Probleme" erzählt Nele Pollatschek die Geschichte von Lars, einem 49-jährigen, selbsternannten Schriftsteller und notorischen Prokrastinierer. Am 31. Dezember nimmt er sich vor, endlich all die Aufgaben zu erledigen, die er über Jahre aufgeschoben hat: Steuererklärung machen, die Wohnung putzen, ein Bett für seine Tochter zusammenschrauben, sein Lebenswerk schreiben und mit dem Rauchen aufhören. Die Kinder sind im Auslandsjahr, die Frau ist unterwegs – beste Voraussetzungen, um das alte Jahr mit einem aufgeräumten Leben abzuschließen.

Doch die Woche, in der er all das hätte schaffen können, ist plötzlich vorbei. Am letzten Tag des Jahres ist das Haus immer noch chaotisch, das Leben sowieso. Lars kämpft sich durch eine 13 Punkte umfassende To-do-Liste, deren Aufgaben von banalen Kleinigkeiten bis zu existenziellen Fragen reichen – und merkt, dass es nicht nur darum geht, Dinge abzuhaken, sondern letztlich darum, sein Leben nicht immer weiter aufzuschieben.

Mit viel Humor, Selbstironie und philosophischem Tiefgang schildert Pollatschek das alltägliche Scheitern, die Sehnsucht nach Ordnung und die Schwierigkeiten, das eigene Leben zu bewältigen. Der Roman ist ein tragikomischer Monolog über das Menschsein, das Streben nach Besserung und die kleinen und großen Baustellen des Alltags.